Die Widerstandsklassen und Einbruchschutz (Einbruchschutzklasse) für Fenster und Türen

Wer Einbrechern das Eindringen in die Wohnung erschweren möchte, sollte dringend Massnahmen zum Einbruchsschutz und entsprechender Sicherheitstechnik vornehmen. Hier ist vor allem die mechanische Sicherung sehr effektiv. Denn klar ist, dass Einbrecher es umso schwieriger haben, desto besser Fenster und Türen gesichert werden.

Dahingehend verhindern Alarmanlagen oder aber eine teure Videotechnik das Einbrechen nicht. Sie bringen höchstens eine Aufzeichnungsfunktion mit, erschweren den Einbrechern aber nicht das „Aufknacken” der Türen und Fenster. Wer neue Fenster oder Türen kaufen möchte, der sollte auf jeden Fall auf die sogenannten Einbruchshemmung achten. Hier gibt es insgesamt sieben verschiedene Widerstandsklassen (Einbruchschutzklasse).

Die Widerstandsklassen von RC1N – RC6 für die geprüfte Sicherheit bei Türen und Fenstern

Seit dem Jahr 2011 gibt es die Klassifizierung nach DIN EN 1627 für Türen und Fenster, welche in ganz Europa gelten. Aus diesem Grund gibt es nicht mehr die deutsche Bezeichnung Widerstandsklassen, also WK. Diese wurde durch den Begriff Resistance Class, also RC, ersetzt. Von der Norm wird nun die Widerstandsfähigkeit von diversen Bauteilen in der jeweiligen Öffnungsart in folgende 7 Klassen eingeteilt:

Was bedeutet RC1N?

Hierbei handelt es sich um die unterste Widerstandsklasse. Das bedeutet, dass diese nur einen niedrigen bzw. begrenzten Einbruchsschutz zu bieten hat. RC1N Türen und Fenster werden nicht manuell geprüft und lassen sich wohl mit geringem Aufwand gewaltsam öffnen.

Was sind RC2 Fenster & Türen?

Die einbruchshemmenden Elemente von RC2 Türen und Fenstern sollen den Einbruch mit einfachen Werkzeugen erschweren. Bei einer Prüfung müssen die RC2 Türen und Fenster mindestens drei Minuten einem versuchten Einbruch widerstehen. Dabei darf der Prüfer als Hebelwerkzeug eine Zange, eine Keile sowie einen Schraubendreher verwenden. Experten empfehlen die RC2 Widerstandsklasse gerne als Einstiegsklasse.

Durch eine Pilzkopfverriegelung wird der mechanische Schutz geleistet und beim Glas handelt es sich um ein einbruchshemmendes Sicherheitsglas. Auch dieses wird entsprechend EN 356 geprüft.

Was bedeutet RC2N?

Diese Einstiegsklasse muss einer mechanischen Beanspruchung unter der Benutzung von einfachem Werkzeug (also nach DIN EN 1627) standhalten. Auch hier gehören zu einem einfachen Hebelwerkzeug der Schraubendreher sowie die Keile. Die Verglasung spielt hierbei keine Rolle. Das N steht im Übrigen für „National“.

Was bieten RC3 Fenster & Türen (Terrassentüren)

Die RC3 Fenster und Türen müssen bei der Prüfung mindestens fünf Minuten einem Einbruchsversuch standhalten. Das jeweilige Element wird dabei in einem Labor untersucht, wobei im Gegensatz zur RC2 Prüfung auch eine Brechstange bzw. das Brecheisen erlaubt ist. Auch das Glas spielt hier eine wichtige Rolle, da es sich um ein spezielles Sicherheitsglas nach EN 356 handeln muss.

Die Türen und Fenster mit der Widerstandsklasse RC3 werden vor allem in den Bereichen eingesetzt, welche besonders gefährdet sind. Wer auch privat nach grosser Sicherheit sucht, ist hier ebenfalls genau richtig. Einbrecher geben nämlich in der Regel auf, wenn die Versuche länger erfolglos bleiben.

Widerstandsklassen von RC4 bis RC6

Diese hohe Widerstandsklassen kommen im Privatbereich eher selten zum Einsatz. Kein Wunder, denn hier ist die Herstellung sehr aufwendig, da die typischen Standardprofile für die Rahmenteile nicht ausreichen. Hergestellt werden diese vor allem aus Metall und auch die Anforderungen bezüglich des Mauerwerks sind höher. Auch die Verglasung ist an mehrere Kriterien gebunden. Diese müssen 30 bis 50 Axtschlägen aushalten.