Die Nutzungsmöglichkeiten von Kellerräumen sind vielseitig, ebenso unterscheiden sich die baulichen Eigenschaften. Beides sind wichtige Faktoren im Hinblick auf die Luftfeuchtigkeit. Ist diese zu hoch, drohen neben Schimmelbildung Schäden an der Bausubstanz, gesundheitliche Risiken und Einschränkungen bei der Nutzung. Im Keller gelagerte Lebensmittelvorräte verderben zum Beispiel bei zu hoher Luftfeuchtigkeit eher. Befolgen Sie einige Tipps, können Sie dem vorbeugen.
Der Keller nimmt mit seiner Lage eine Sonderstellung unter den Räumlichkeiten ein, denn er liegt ganz oder teilweise unterirdisch. Dadurch herrscht in Kellerräumen ein kühleres Raumklima als in oberirdisch gelegenen Wohn- und Nutzräumen. Kalte Luft kann weniger Feuchtigkeit aufnehmen als warme und ist daher schnell übersättigt. In der Folge bildet sich Kondenswasser an den Wänden, auch die Decke und der Boden können feucht werden. Diese Feuchtigkeit begünstigt eine gesundheitlich bedenkliche Schimmelbildung und kann langfristig die Bausubstanz schädigen. Doch auch in beheizten Kellerräumen kann die Luft nicht unbegrenzt Feuchtigkeit aufnehmen.
Weitere beeinflussende Faktoren sind die baulichen Eigenschaften, da bei schlechter Isolierung Feuchtigkeit von außen eindringen kann. Fensterlose oder lediglich mit einer kleinen Luke ausgestattete Kellerräume können außerdem nicht beziehungsweise nur unzureichend gelüftet werden, was ebenfalls ungünstige Auswirkungen auf die Luftfeuchtigkeit hat. Ein Raumklima-Experte der Firma Trockenleger Team24 hat dazu einen ausfühlichen Ratgeber geschrieben. Erfahren Sie alles wichtige über die Erkennung und Beseitigung zu hoher Luftfeuchtigkeit im Keller.
Viele Keller sind reine Abstellräume und werden entsprechend selten betreten. Darunter leidet der Luftaustausch und eine zu hohe Feuchtigkeit wird oft erst spät bemerkt, etwa durch einen modrigen Geruch, Flecken an den Wänden oder klamme Materialien beim gelagerten Gut. Das Lagern von Flüssigkeiten in Behältnissen an sich trägt zwar nicht zu einer höheren Luftfeuchtigkeit bei, dennoch sollten Sie solche zur Vermeidung der genannten Folgen im Auge behalten.
Anders verhält es sich mit dem Keller als Waschraum oder zum Wäschetrocknen – beides erhöht die Luftfeuchtigkeit aktiv. Ähnlich verhält es sich bei der Nutzung als Trainingsraum, für schweißtreibende Hobbys oder als Partyraum für feuchtfröhliche Zusammenkünfte. Haben Sie Ihren Keller als Werkstatt eingerichtet, beeinflusst das zwar nicht unbedingt die Luftfeuchtigkeit, doch unter einem zu hohen Wert können Elektrogeräte und empfindlichere Materialien leiden. Zu niedrig sollte sie jedoch auch nicht sein, da zu trockene Luft dazu neigt, sich elektrisch aufzuladen. Das wünschen Sie sicherlich nicht: Nicht nur Elektrogeräte sind dadurch gefährdet, anhaltende Trockenheit kann auf Dauer unter Umständen zu Rissen in der Bausubstanz oder sprödem, rissigem Holz führen.
Die folgenden Richtwerte dienen der Orientierung für die optimale Luftfeuchtigkeit.
– reine Wohn- und Schlafräume, Flure und Arbeitszimmer: 40 bis 60 Prozent
– Badezimmer: 50 bis 70 Prozent
– Küche: 50 bis 60 Prozent
Pauschal sind für Keller in der Regel 50 bis 65 Prozent angegeben. Abweichungen sind allerdings gemäß obiger Auflistung je nach Nutzungszweck möglich. Haben Sie Ihren Keller zu einem Wohn- oder Schlafzimmer ausgebaut, gelten die dafür optimalen Werte auch in der unterirdischen Räumlichkeit. Erfolgt eine Nutzung dagegen wie in einem Feuchtraum, wirkt sich das zwangsläufig steigernd auf die Luftfeuchtigkeit aus. Da das im Vergleich zu einem typischen oberirdisch gelegenen Badezimmer in Kellerräumen aber besonders ungünstig ist, sollten Sie Maßnahmen ergreifen, um die Feuchte im Rahmen zu halten. Zu beachten ist in diesem Zusammenhang, dass bei niedriger Temperatur auch die Luftfeuchtigkeit eher im unteren Bereich liegen sollte und sich in einem beheizten Keller eher im oberen Rahmen bewegen kann.
Idealerweise kontrollieren Sie die Luftfeuchtigkeit im Keller über ein Hygrometer – bestenfalls vorbeugend und nicht erst, wenn sich ein Schaden abzeichnet. Wichtig ist daneben die Inspektion von etwaigen durch den Keller verlaufenden Rohren und Leitungen, um diese gegebenenfalls bei einem Leck rechtzeitig instand zu setzen. Ist die Luftfeuchtigkeit grundsätzlich zu hoch, kann dies an einer schlechten Dämmung und Isolierung liegen. Prüfen Sie die Bausubstanz dahingehend.
Bei vorhandenem Kellerfenster ist das regelmäßige Stoßlüften zu empfehlen, wobei die Wetterverhältnisse zu beachten sind: Bei warmen Sommertemperaturen sollten Sie bevorzugt in den kühlere Abend- und Nachtstunden lüften und bei feuchter Witterung lieber trockenere Außenluft abwarten. Lüftungsschlitze oder gekippte Fenster können in Intervallen die Luftzirkulation ankurbeln.
Steht keine Lüftungsmöglichkeit zur Verfügung, behelfen Sie sich falls notwendig mit einer Lüftungsanlage. Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit wird durch Luftentfeuchter reduziert. Ist sie grundsätzlich zu niedrig, schaffen Sie dagegen mit einem Luftbefeuchter Abhilfe.
Fazit: Kontrollieren Sie die Luftfeuchtigkeit im Keller und treffen Sie, sofern erforderlich, Maßnahmen zur Regulierung. Das beugt Schäden und Gesundheitsrisiken vor, trägt zum Erhalt der Bausubstanz bei, wirkt einer unangenehmen Geruchsbildung entgegen, schont im Keller befindliches Hab und Gut und hält die Raumluft auf einem angenehmen Niveau zur Nutzung des Kellers.